Mittwoch, 24. Juli 2013

Besuch aus der Kita Teil 1

Meine Tochter (3,5 Jahre) ist mittlerweile ein erfahrenes und wie ich mit Stolz verkünden möchte, beliebtes Kita Kind.
Sie hat viele Freundschaften geschlossen und die Kinder besuchen sich gerne,  nachdem sie sich den ganzen Tag in der Kita gegenseitig geärgert, bespielt und geschubst haben noch gegenseitig nachmittags zu Hause. Ich sehe diesen Besuchen immer mit gemischten Gefühlen entgegen. Ich freue mich für meine Tochter, weil sie immer ganz aus dem Häuschen ist, wenn Kinderbesuch ansteht, aber ich werde angesichts dieser Besuche auch immer ein bisschen panisch. Ungefähr so, als würde die Queen, oder so, kommen. Ich will natürlich immer eine super tolle Mutti sein und es dem Besucherkind auch echt schön machen. Das setzt natürlich voraus, dass ich mich generalstabsmäßig vorbereite und nichts dem Zufall überlasse. Meistens bleiben die Kinder ja auch zum Abendbrot, also geht es damit los, dass ich Unmengen von Lebensmitteln nach Hause schaffe. Mindestens mal 10 Sorten Wurst, damit ich sicher sein kann, dass wenigstens eine Sorte dabei ist, die auch dem Besucherkind schmeckt. Dann natürlich noch ganz viele gesunde Snacks für zwischendurch und diverse Getränke. Wenn ich dann also gefühlt eine Tonne Lebensmittel aus dem Supermarkt nach Hause geschafft habe, gute Muttis wissen ja, dass Kinder im Wachstum viel gesunde Nahrung brauchen, geht es daran die Wohnung in einen blitzeblanken, super hygienischen Zustand zu versetzen. Denn nicht nur das Besucherkind soll sich ja wohl fühlen und keine Brotkrümel unter den Socken kleben haben, die Mutti vom Besucherkind holt selbiges ja Abends auch wieder ab und ich will ja einen guten Eindruck machen. So, nun ist also der halbe Tag für Vorbereitungen drauf gegangen und ich mache mich langsam auf den Weg die Kinder abzuholen. Da wartet schon die nächste Herausforderung auf mich. Ich muß den Kindersitz des Besucherkindes in mein Auto einbauen. Ich frage mich, wer diese Dinger konstruiert hat und wieso nicht alle gleich funktionieren. Ich brauche eine geschlagene halbe Stunde, um den Sitz ordnungsgemäß einzubauen und eine weitere halbe Stunde um das Besucherkind anzuschnallen. Ständige Zwischenrufe der ungeduldigen Kinderschar: "Mama, wann fahren wir?/ Mama, warum fahren wir nicht los? Mama hab KAKA Hose" etc. tragen nicht zur Beschleunigung des Vorgangs und schon gar nicht zu meiner Entspannung bei. Während der gesamten Autofahrt wird gekichert, geschrien, gesungen, erzählt und alles in einer Lautstärke, die konkurrenzlos ist. Nicht zum ersten Mal an diesem Tag fühle ich mich leicht gestresst. Ich atme auf, als wir die Wohnung betreten. Die Kinder stürmen sofort los ins Kinderzimmer und fangen an zu spielen. Ich bin froh und denke: gut, jetzt setzt du dich mal ne halbe Stunde auf die Couch, die spielen jetzt schön. Hahaha.....2 Minuten später fängt mein Sohn laut an zu kreischen, die Mädchen haben ihn aus dem Kinderzimmer ausgesperrt, weil sie ihn nicht dabei haben wollen. Also schaue ich mit dem armen kleinen Außenseiter sein liebstes Feuerwehrautobuch an. 5 Minuten später haben die beiden Mädchen sich schon so zerstritten, dass beide herzzereißend schluchzen und jammern. Ich verstehe nur einzelne Wortfetzen....du bist nicht mehr meine allerbeste Freundin...gemein.....nie wieder......ich merke, es ist ernst und beschließe einzugreifen, bevor Gewalt ins Spiel kommt.

So, morgen erfahrt ihr, wie es weiter ging :-)